BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL - W2 Design vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz

Das Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum besetzt im gemeinsamen Verfahren mit der Bergischen Universität Wuppertal eine W2-Universitätsprofessur im Fachgebiet Informatik „Design vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz“. Die Stelle ist in der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften als W2-Universitätsprofessur zum 1. Januar 2024 zu besetzen (gem. § 36 HG NRW, Bes.-Gruppe W2 LBesG NRW).

Frist: 28.02.2023

Der*Die Stelleninhaber*in soll am CAIS als Forschungsprofessor*in das Forschungsprogramm „Design vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz“ leiten, das in Kooperation mit der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften der Bergischen Universität Wuppertal durchgeführt wird.
Die Forschungsprofessur am CAIS wird für fünf Jahre nach dem Jülicher Modell eingerichtet und vom CAIS mit Stellen für Wissenschaftler*innen ausgestattet. Danach wird sie als reguläre W2-Professur an der Bergischen Universität Wuppertal unbefristet weitergeführt. Unmittelbar nach der Berufung wird der*die Stelleninhaber*in zur Wahrnehmung der Forschungsaufgaben beim CAIS in Bochum für fünf Jahre beurlaubt. An der Universität Wuppertal hat der*die Stelleninhaber*in während der Beurlaubung weiterhin eine Lehrverpflichtung im Umfang von zwei Lehrveranstaltungsstunden.
Das CAIS wird seit 2021 im Rahmen einer institutionellen Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen zu einem zentralen Institut für Digitalisierungsforschung ausgebaut. Das Institut verfolgt das Ziel, aktiv an der gesellschaftlichen und technologischen Gestaltung der digitalen Transformation durch Forschung mitzuwirken, die sich auf die Potenziale und Herausforderungen für die Menschen konzentriert. Human- und technikwissenschaftliche Fächer werden in interdisziplinären Forschungsprogrammen verzahnt, die den Bogen von anwendungsorientierten Fragestellungen bis zu den Grundfragen einer digitalen Ethik spannen. Wissenstransfer in die Gesellschaft und Zusammenarbeit mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sind dabei wesentliche Aspekte. Vier Forschungsprogramme werden in den nächsten Jahren am CAIS umgesetzt, zwei Programme haben bereits begonnen: „Digitale demokratische Innovationen“ und „Bildungstechnologien und Künstliche Intelligenz“.
Das Programm „Design vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz“ versteht sich in der europäischen Agenda, Prinzipien einer vertrauenswürdigen Künstlichen Intelligenz zu erarbeiten, technisch zu realisieren und gemeinsam mit Nutzer*innen in praktischen Anwendungsfeldern zu erproben. Mit einem Schwerpunkt in der informatischen Forschung und der Entwicklung von Methoden und Algorithmen soll eine interdisziplinäre Zusammenarbeit u. a. mit den Sozialwissenschaften, der Psychologie, Bildungsforschung und Ethik und ein Austausch mit den anderen Forschungsprogrammen am CAIS stattfinden.

Mögliche Themenbereiche des Programms sind

  • Dimensionen der Vertrauenswürdigkeit Künstlicher Intelligenz und ihre technische Umsetzbarkeit,
  • Erklärbarkeit Künstlicher Intelligenz mit einer Rückspiegelung von Erklärungsversuchen an unterschiedliche Nutzer*innengruppen,
  • Entwicklung, Analyse und Evaluation verbesserter Methoden der Künstlichen Intelligenz mit Blick auf Vertrauenswürdigkeit und Zuverlässigkeit, z. B. bei der Sicherung von Diskriminierungsfreiheit,
  • Empirische Studien zu Vertrauen in KI-Methoden unter Berücksichtigung interaktiver und partizipativer Ansätze, z. B. bei Human Machine Interaction,
  • Entwicklung und Integration nachweisbar zuverlässiger Methoden der künstlichen Intelligenz in der Technik und in den Naturwissenschaften,
  • Quantifizierung von Unsicherheit und Erkennung von Out of Distribution Daten (OOD) als Gradmesser der Vertrauenswürdigkeit von KI,
  • Entwicklung und Erprobung technisch-methodischer Einbeziehung von Ethikrichtlinien für KI im Sinne von Ethical by Design zusammen mit der Entwicklung von Metriken und Testdatensätzen als Grundlage für Zertifizierungen.

Aufgabengebiet der Forschungsprofessur am CAIS
Die Forschungsprofessur leitet am CAIS das Forschungsprogramm „Design vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz“ und nimmt inhaltliche und organisatorische Koordinationsaufgaben für das Programm wahr. Die Professur betreut die Teilprojekte und übernimmt Erst- oder Zweitbegutachtungen für die Promovierenden. Insbesondere ist sie für die interdisziplinäre Zusammenarbeit und inhaltliche Zusammenführung in dem Forschungsprogramm verantwortlich und sorgt dafür, dass aus den Arbeitsgruppen und Einzelprojekten generalisierbare Ergebnisse entstehen. Die Professur unterstützt die interne Vernetzung mit den anderen Forschungsprogrammen des CAIS und die externe Vernetzung mit Forschungsinitiativen an Universitäten und Forschungseinrichtungen. Sie beteiligt sich außerdem in Kooperation mit dem CAIS-Team für Wissenschaftskommunikation an dem Wissenstransfer und der Öffentlichkeitsarbeit des Programms. Der*Die Stelleninhaber*in ist darüber hinaus bereit, sich an der Bergischen Universität Wuppertal und dem CAIS an der Einwerbung von Drittmitteln zu beteiligen.
In Abstimmung mit dem Team des CAIS konkretisiert der*die Stelleninhaber*in die Agenda des Forschungsprogramms „Design vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz“ und entwickelt das Profil für die Projektstellen. Für das Programm stehen zunächst eine Postdoc-Stelle und vier Stellen für Promovierende zur Verfügung. Die Stellen sollen interdisziplinär besetzt werden.

Aufgabenprofil der Professur an der Bergischen Universität Wuppertal Die Bergische Universität Wuppertal und die Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften erwarten, dass der*die Stelleninhaber*in sich von Beginn an auch engagiert an den universitären Forschungsaktivitäten beteiligt und sie mit der Forschung am CAIS vernetzt. Erwartet wird zudem, dass der*die Stelleninhaber*in nach Ablauf der Beurlaubung an das CAIS sein*ihr Forschungsprogramm mit Bezügen zu den vorhandenen Schwerpunkten High Performance Computing, Data Analytics und Algorithmik weiterführt.
Die Lehre ist nach der Beurlaubung im gesetzlich vorgesehenen Umfang (derzeit neun Lehrveranstaltungsstunden) überwiegend in den Grundvorlesungen und weiterführenden Lehrveranstaltungen der Studiengänge Informatik und Informationstechnologie sowie im Service für andere Studiengänge zu erbringen. Erwartet wird, dass die Professur sich stark in das interdisziplinäre Zentrum für Machine Learning and Data Analytics (IZMD) einbringt, weitere Drittmittel einwirbt, sich aktiv an Forschungskooperationen der Fachgruppe und des IZMD beteiligt und insbesondere die Zusammenarbeit mit dem CAIS fortführt. Erwünscht ist zudem eine Kooperation mit Arbeitsgruppen aus dem Institut für Mathematical Modelling, Analysis and Computational Mathematics. Die Mitarbeit in der akademischen Selbstverwaltung nach Beendigung der Beurlaubung wird als selbstverständlich erachtet.

Kompetenzprofil für die Professur

  • Promotion in Informatik oder in einem verwandten Gebiet.
  • Profilierte Forschungsreputation belegt durch international sichtbare Publikationen.
  • Ausgewiesene Forschungsexzellenz im Bereich der Künstlichen Intelligenz oder des Maschinellen Lernens mit klar erkennbaren Bezügen zum Forschungsprogramm „Design vertrauenswürdiger KI“.
  • Erfahrung bei der Einwerbung von drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten.
  • Grundlegendes Interesse an der Beziehung von Informatik und Gesellschaft und der Erforschung und Gestaltung der Wechselwirkungen von technischen Innovationen und sozialen Entwicklungen.
  • Offenheit und Bereitschaft zur Mitwirkung an der gesellschaftlichen Einbettung digitaler und algorithmischer Systeme und ihrer ethischen Bewertung und rechtlichen Regulierung.
  • Bereitschaft zu interdisziplinärer Forschung gemeinsam mit den Sozial- und Geisteswissenschaften.
  • Organisationskompetenz, integrative Kommunikations- und Teamfähigkeit.
  • Interesse an Wissenstransfer und Wissenschaftskommunikation sowie der Zusammenarbeit mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
  • Klare Bezüge/Anknüpfungspunkte zu den Arbeitsgruppen der Informatik der Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften und zum IZMD und Bereitschaft zur Beteiligung an Verbundprojekten.
  • Pädagogische Eignung und Bereitschaft zur Übernahme von Grundvorlesungen in den Informatik-Studiengängen.
  • Gute deutsche und englische Sprachkenntnisse.
  • Erfüllung der Voraussetzungen nach § 36 Hochschulgesetz NRW.

Einstellungsvoraussetzungen
Von dem*der Bewerber*in wird neben einer besonderen Befähigung zu wissenschaftlicher Arbeit, die in der Regel durch die Qualität einer Promotion nachgewiesen wird, pädagogische Eignung erwartet, die durch eine entsprechende Vorbildung belegt wird oder ausnahmsweise im Berufungsverfahren festgestellt wird. Darüber hinaus sind zusätzliche wissenschaftliche Leistungen nachzuweisen, die ausschließlich und umfassend im Berufungsverfahren bewertet werden; diese Leistungen werden bei der Berufung auf eine erste Professur im Rahmen einer Juniorprofessur, einer Habilitation oder einer Tätigkeit als wissenschaftliche* r Mitarbeiter*in an einer Hochschule oder einer außeruniversitären Forschungseinrichtung oder im Rahmen einer wissenschaftlichen Tätigkeit in Wirtschaft, Verwaltung oder in einem anderen gesellschaftlichen Bereich im In- oder Ausland erbracht.

Die Bergische Universität Wuppertal und das Center for Advanced Internet Studies betrachten die Gleichstellung aller Menschen als eine wichtige Aufgabe, an deren Umsetzung der*die Stelleninhaber*in mitwirkt.

Wir bieten

  • Attraktives Umfeld für eigene Forschungsarbeit und ihre Vernetzung.
  • Entwicklung und Umsetzung von innovativer Forschung und wissenschaftlicher Kollaboration in einem gesellschaftlich hochaktuellen Bereich.
  • Spannende und herausfordernde Leitungstätigkeit mit eigenverantwortlichem Gestaltungsspielraum.
  • Zusammenarbeit mit einem exzellenten und erfahrenen Team.
  • Individuell vereinbarte Vergütung entsprechend den flexiblen Möglichkeiten der W-Besoldung des Landes Nordrhein-Westfalen, ergänzt um die Möglichkeit einer leistungsorientierten Zulage.

Bitte richten Sie Ihre elektronische Bewerbung unter der Kennziffer P22020 mit aussagekräftigen Unterlagen und einer Ideenskizze zu möglichen Zielen und Fragestellungen eines interdisziplinären Forschungsprogramms „Design vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz“

bis zum 28.02.2023

in einem einzigen PDF-Dokument an KI@cais-research.de
und bewerbungen@uni-wuppertal.de.

Nähere Auskünfte erteilen der wissenschaftliche Direktor des CAIS, Prof. Dr. Michael Baurmann: michael.baurmann@cais-research.de und Prof. Dr. Andreas Frommer für die Bergische Universität Wuppertal: frommer@uni-wuppertal.de.

Die Verwirklichung der Chancengleichheit ist wichtiger Bestandteil der Personalpolitik an der Bergischen Universität Wuppertal und dem Center for Advanced Internet Studies. Beide Einrichtungen fördern aktiv die berufliche Gleichstellung aller Menschen. Bewerbungen von Menschen gleich welchen Alters, Geschlechts (w/m/d) und gleich welcher kulturellen und sozialen Herkunft sind willkommen. Frauen werden nach Maßgabe des Landesgleichstellungsgesetzes NRW bevorzugt berücksichtigt, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Die Rechte von Menschen mit einer Schwerbehinderung, bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt zu werden, bleiben unberührt.